„Es ist ein großes Glück, Menschen zu haben, auf die man zählen kann“

Bei der aktuellen Kampagne „Jede*n kann es einmal auf die Schnauze hauen“ wird neunerhaus von fünf prominenten Publikums-Lieblingen unterstützt – darunter auch Manuel Rubey. Im Gespräch erzählt er, warum er dabei ist.

Was schätzen Sie an der Arbeit von neunerhaus?

Manuel Rubey: Die Gesellschaft funktioniert nur so, dass es Menschen gibt, die sich auch in ihrem Beruf um diejenigen kümmern, die weniger Glück haben – oder die es ein bisserl aus der Bahn geworfen hat. Das finde ich so unterstützenswert, dass ich diesen lächerlich kleinen Beitrag, mich hier einmal kurz vor die Kamera zu stellen, gerne leiste.

Was gefällt Ihnen an dieser Kampagne?

Rubey: Mir ist ein Zitat von Ferdinand von Schirach eingefallen: „Wir gehen unser ganzes Leben auf dünnem Eis, und wenn wir Glück haben, bricht es erst ganz spät. Aber nur wenn wir Glück haben.“ Ich glaube, es ist eine wahnsinnige Hybris, zu denken, man sei davor gefeit. Das Leben ist eine große Lotterie – klar haben manche aufgrund von irgendeinem Erb- und Geburtsrecht einen Startvorteil, aber im Grunde kann’s uns alle auf die Goschn hauen. Und zwar jederzeit.

Hatten Sie schon einmal einen „Schnauzen-Moment“?

Rubey: Ich möchte das jetzt nicht vergleichen, weil ich nie kurz davor war, richtig auf der Straße zu sein, aber ich kann mich schon an den einen oder anderen richtigen Schnauzen-Moment erinnern und habe auch in meinem Umfeld Schnauzen-Momente mitbekommen. Ein Leben in der Selbstständigkeit – ohne großen Background, der das abfangen könnte – ist immer auch kurz davor, mit einem halben Schritt auszurutschen. Ich weiß, dass es uns alle treffen kann.

Was kann aufhelfen?

Rubey: Es ist ein großes Glück, wenn man Menschen um sich hat, auf die man zählen kann – in jeglicher Hinsicht. Das ist mehr wert als alles andere. Und wenn man so jemanden hat, dann hilft das sehr. Dann hilft das auf, im wahrsten Sinne des Wortes. Darüber hinaus – es ist wahnsinnig abgedroschen, aber bei Zivilcourage in der U-Bahn, also wenn jemand kurz innehält, jemandem weiterhilft oder aufhilft, dann habe ich das Gefühl, es ist noch nicht alles verloren.

Was wünschen Sie neunerhaus?

Rubey: Ich wünsche neunerhaus weniger Arbeit, denn das würde bedeuten, dass die Gesellschaft einen Schritt weiter ist. Da ich aber nicht so optimistisch bin, dass das in den nächsten Jahrzehnten eintreffen wird, wünsche ich euch viel Kraft und viel Unterstützung.

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