FEANTSA hat am 9.5. neunerhaus besucht: Im gemeinsamen Austausch mit anderen europäischen Organisationen in der Wohnungslosenhilfe wurden Strategien entwickelt, die den Zugang zu Gesundheitsversorgung für obdach- und wohnungslose Menschen verbessern.
Obdach- und wohnungslose Menschen sind neben einem Leben auf der Straße oft auch mit dem Problem konfrontiert, dass sie keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung haben. Gründe dafür können fehlende finanzielle Mittel, fehlender Versicherungsschutz oder Hürden bei der Geltendmachung von Rechten sein. Für viele betroffene Menschen beginnt damit ein Kreislauf: Krankheiten führen dazu, dass sie weiter in die Armut rutschen – zum Beispiel, weil sie nicht mehr arbeiten können. Armut trägt wiederum dazu bei, dass Gesundheitsversorgung schwerer zugänglich ist.
Am 9.5. haben FEANTSA und einige ihrer Mitglied-Organisationen neunerhaus in der Margaretenstraße besucht, um sich zu den Aktivitäten der Wohnungslosenhilfe im Bereich Gesundheit auszutauschen. FEANTSA ist die Dachorganisation der Wohnungslosenhilfe in Europa mit Mitglied-Organisationen in über 30 Ländern, darunter auch neunerhaus.
Neben der Repräsentation wohnungsloser Menschen in der Politik hat sich FEANTSA zum Ziel gesetzt, den Austausch zwischen Organisationen zu fördern und gemeinsam nachhaltige Strategien zu entwickeln, um Obdachlosigkeit zu beenden. „Wir freuen uns, dass wir im Rahmen des Besuchs von FEANTSA unsere Expertise und Erfahrung an der Schnittstelle Gesundheit und Wohnungslosigkeit weitergeben können. Gleichzeitig ist es für uns auch eine Gelegenheit, von den Erfahrungen anderer zu lernen und gemeinsam darüber nachzudenken, wie wir die Gesundheitsversorgung in Österreich und in Europa in Zukunft noch besser für obdach- und wohnungslose Menschen zugänglich machen können“, sagt Elisabeth Hammer, neunerhaus Geschäftsführung.
Die internationalen Besucher*innen haben das neunerhaus Gesundheitszentrum besichtigt und von ihren eigenen Organisationen und Projekten berichtet. Im Anschluss fand eine Diskussion zum Thema Gesundheitsversorgung von obdach- und wohnungslosen Menschen statt. „Wir sind dankbar, dass unser Mitglied neunerhaus uns empfangen und sein Fachwissen während des Besuchs von FEANTSA Mitgliedern aus sieben anderen europäischen Ländern geteilt hat. Wir verbrachten einen ganzen Tag mit Austausch und Diskussion über die Rolle der Wohnungslosenhilfe bei der Schaffung eines Zugangs zur Gesundheitsversorgung für obdachlose und wohnungslose Menschen. Für FEANTSA ist es immer wieder inspirierend, unsere Mitglieder zu besuchen und über bestehende Bedürfnisse, Herausforderungen und Erfolge in unserer Arbeit zur Beendigung von Wohnungslosigkeit zu diskutieren. Der Besuch im neunerhaus Gesundheitszentrum war eine großartige Gelegenheit, voneinander zu lernen und unser Commitment zu erneuern, auf die Verwirklichung des Rechts auf Gesundheit für Menschen, die von Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit betroffen sind, hinzuarbeiten“, berichtet Simona Barbu, Policy Officer bei FEANTSA.
neunerhaus bietet obdach- und wohnungslosen sowie nichtversicherten Menschen die Möglichkeit, sich medizinisch, zahnmedizinisch oder pflegerisch versorgen zu lassen – kostenlos und auch ohne Versicherung. Das neunerhaus Gesundheitszentrum verbindet sozialarbeiterische Beratung mit medizinischer Versorgung, um obdach- und wohnungslose Menschen ganzheitlich zu betreuen.