Gesundheit als Ganzes

Gesundheit ist mehr als körperliches und psychisches Wohlbefinden – auch ein Spaziergang mit Hund, ein Fußballspiel, gemeinsames Kochen oder ein Spieleabend können sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Hier setzt neunerhaus an – mit einem Projekt namens Social Prescribing.

Körperliche Beschwerden sind oft nur der offensichtlichste Grund, warum PatientInnen im neunerhaus Gesundheitszentrum Hilfe suchen. Das Team sieht täglich, dass Patient*innen einsam und isoliert leben oder kaum Zugang zu Freizeit-Angeboten haben. Das wirkt sich auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden aus. Es ist klar: Damit Menschen gesund werden oder bleiben, braucht es mehr als medizinische Hilfe.

Fußballspielen „auf Rezept“

Die Palette der nicht-medizinischen Angebote ist breit, sie reicht von Kochen über Sport bis zu Kultur: Ein Platz in einer Fußballmannschaft kann neue soziale Kontakte, Austausch und Bewegung bedeuten. Kochkurse vernetzen Interessierte und vermitteln gleichzeitig Wissen über gesunde Ernährung. Ein gemeinsamer Spaziergang mit Hunden bringt Menschen zusammen und in die Natur. Ein Sprachencafé oder ein Spieleabend ermöglichen unkomplizierten Austausch mit anderen.

Zwei Bewohnerinnen des neunerhaus Kudlichgasse sitzen auf einem Sofa. Eine hält eine Katze. Sie lächeln.
© Christoph Liebentritt

Angebote wie diese fördern die Teilhabe, führen zu mehr Wohlbefinden und vermitteln Wissen über Gesundheit. Unter dem Namen Social Prescribing wird dieses Konzept in England schon seit über 30 Jahren angewendet und bekommt nun auch in Österreich mehr Aufmerksamkeit.

Im Rahmen von Social Prescribing vernetzen sogenannte Link WorkerInnen – bei neunerhaus sind das Sozialarbeiter*innen – Patient*innen mit Einrichtungen, die nicht-medizinische Leistungen anbieten. So werden sie unkompliziert an die richtigen Stellen weitergeleitet und finden die Unterstützung, die sie brauchen.

Ganzheitliche Hilfe und Zuwendung

Social Prescribing wird derzeit, gefördert durch das Sozialministerium und die Gesundheit Österreich GmbH, erstmals in Österreich umgesetzt – unter anderem bei neunerhaus. Die gesammelten Erfahrungen der Pilotphase werden in einem Handbuch dokumentiert und können in Zukunft als Basis für eine österreichweite Anwendung des Konzepts dienen.  

„Gesundheit ist weit mehr als die Abwesenheit von Krankheit“, sagt neunerhaus Geschäftsführerin Daniela Unterholzner. „Menschen brauchen ganzheitliche Hilfe und Zuwendung. Das Projekt Social Prescribing setzt genau da an: Mit dem Blick auf den Menschen als Ganzes und auf alles, was gut tut. Wir freuen uns, ein Teil davon zu sein!“

Das Projekt „Social Prescribing“ wird finanziert aus den Mitteln von „Gesundheitsförderung 21+“.