Im Rampenlicht: Karin Simonitsch spendet seit vielen Jahren über die neunerhaus Kunstauktion
„Bildende Kunst ist meins“, sagt Karin Simonitsch, die uns in einem kleinen Hinterzimmer ihrer Apotheke einige der Gemälde zeigt, die sie bei neunerhaus Kunstauktionen ersteigert hat. Seit 2012 ist sie mit dabei – das belegen nicht nur die vielen Kataloge, die sie auf dem Tisch vor uns ausgebreitet hat. Beim Betreten der Marien Apotheke in der Otto-Bauer-Gasse in Wien merkt man sofort: Hier hat jemand ein Herz für Kunst. Von Objekten über Zeichnungen bis zu Gemälden – an den Wänden ist praktisch kein Platz mehr frei.
„Die Kunstauktionen waren für mich der Grund, mich eingehender mit neunerhaus zu beschäftigen“, erzählt Karin Simonitsch. Als Apothekerin hat sie auch selbst Berührungspunkte mit Obdachlosigkeit. „Ich glaube, dass wir als Gesellschaft dazu verpflichtet sind, uns um vulnerable Gruppen zu kümmern. Das tun wir als Apotheke auch im Gesundheitsbereich. Ich finde, das ist die ureigenste Aufgabe einer Apotheke. Wir sind wie eine Stabstelle in der Gegend, sind aufmerksam und lösen – soweit möglich – Probleme. Da geht‘s nicht nur darum, Tabletten auszugeben.“
Wichtig ist Karin Simonitsch vor allem der Zugang zu Gesundheitsversorgung für alle. In ihrer Apotheke arbeitet derzeit zum Beispiel der einzige gehörlose Apotheker Europas und versorgt hörende sowie nicht-hörende Kund*innen. „Es geht letzten Endes um Teilhabe und um Chancengleichheit in der Gesundheit, und da darf man natürlich die sozialen Aspekte nicht vergessen“, sagt sie. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen bleibt viel zu tun: „Wir – und auch neunerhaus – können uns nicht aussuchen, wie viele Menschen Unterstützung brauchen. Deswegen ist es gut, wenn Leute wie ich zur neunerhaus Kunstauktion gehen und dort zugunsten armutsbetroffener Menschen Kunst kaufen!“
Dieser Beitrag erschien erstmals in den neuner News #50.