„neunerhaus war ein Glücksfall“

Durch seine Krankheit ist Hans L. wohnungslos geworden – heute lebt er im neunerhaus Kudlichgasse und wartet auf eine Spenderniere.

Hans L. wohnte bei seiner Schwester im Burgenland, als er krank wurde: „Ich wusste, dass es irgendwann kommt. Aber dass es so zeitig ist, war eine Überraschung“, berichtet er. Seine Familie ist von einer Erbkrankheit betroffen, die die Nieren angreift. Weil sich seine Schwester nicht um Hans L. kümmern konnte, zog er nach einem Spitalsaufenthalt in ein Wohnhaus für obdachlose Menschen in Wien. Dort konnte er allerdings nicht dauerhaft bleiben – anders als im neunerhaus Kudlichgasse, wo er anschließend einziehen konnte.

Porträt von Hans L. vor einer blauen Tür
© Christoph Liebentritt

„Mittlerweile komme ich mit der Krankheit gut zurecht. Ich bin in Behandlung, dreimal die Woche, und meine Ärzte schauen, dass es mir so gut wie möglich geht“, berichtet er. Seit kurzem steht Hans L. auf der Transplantationsliste für eine neue Niere. „Es kann Jahre dauern, bis ich drankomme, weil alle Werte zusammen passen müssen. Viele bekommen eine Niere von einem Familienmitglied, aber das geht bei mir nicht – weil wir ja alle betroffen sind“, erzählt er.

Das vergangene Jahr war für Hans L. eine Herausforderung: „2022 ist ziemlich viel schief gegangen. Bis auf neunerhaus, das war ein Glücksfall. Das Schöne am neunerhaus Kudlichgasse ist, dass ich hier nicht mehr ausziehen muss. Das nimmt den Druck raus.“

Dieser Beitrag ist erstmals im Jahresbericht 2022 erschienen.