Wolfgang Nowak ist Tierarzt und als solcher ehrenamtlich in der neunerhaus Tierarztpraxis tätig. Ein Gespräch über Ultraschallsonden und das Glück des richtigen Elternhauses.
„Das sind Ultraschallsonden, die kosten neu pro Stück ca. 6.000 Euro. Die hier (deutet auf den Koffer) habe ich gebraucht aus China bestellt. 1.500 Euro pro Stück, nach drei Monaten sind sie jetzt auch endlich gekommen“, lacht der Tierarzt.
Draußen wartet schon die erste Patientin. Xenia. Eine 9-jährige Rottweiler-Hündin. Freundlich, faul und verschmust sei sie, so ihr Besitzer. Die Hündin wurde auf Diät gesetzt, wiegt trotzdem noch stolze 47 Kilo. Zu viert wird Xenia auf den Untersuchungstisch gehoben.
Seit knapp einem Jahr kommt Wolfgang Nowak einmal im Monat in die neunerhaus Tierarztpraxis, in der Haustiere von obdach- und wohnungslosen Menschen kostenlos behandelt werden. Eine Kollegin wird später erzählen, dass fast bei niemandem so viele Tierbesitzer*innen lachen wie bei ihm. Wolfgang Nowak übernimmt einerseits „ganz normale Ambulanztätigkeiten. Also Krallen-Schneiden über Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen.“ Und andererseits Ultraschall-Untersuchungen. Auch bei Xenia steht ein Herzultraschall an.
In der neunerhaus Tierarztpraxis zu arbeiten findet er gemütlicher und stressfreier als in seiner eigenen Ordination. Natürlich sei die Intention hier eine andere: „Man freut sich hier sehr, weil man nicht nur den Tieren helfen kann, sondern auch gleichzeitig den Leuten.“
Mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit will Wolfgang Nowak etwas zurückgeben: „Ich hatte Glück, ich hatte Möglichkeiten, ich konnte studieren. Andere hatten vielleicht nicht das richtige Elternhaus oder die richtige Umgebung.“ Deshalb ist er auch überzeugt, dass er eigentlich niemanden überzeugen kann, sich in der neunerhaus Tierarztpraxis zu engagieren: „Ich glaube, das muss von sich aus kommen, dass man da gerne helfen würde.“
Die Hündin Xenia lässt die Untersuchung geduldig über sich ergehen. Von ihrem Besitzer bekommt sie Streicheleinheiten und guten Zuspruch. Draußen wartet bereits der nächste Patient: Spiky.
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