„Wie Zahnräder, die ineinandergreifen.“

Warum bei neunerhaus Sozialarbeiter*innen und Fachkräfte der psychosozialen Gesundheit zusammenarbeiten, um Menschen ein selbstbestimmtes Wohnen zu ermöglichen, beantwortet dieser Beitrag.

Monika D. (l.) ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Bei neunerhaus Housing First und Mobil betreutes Wohnen arbeitet sie mit Nina W., Sozialarbeiterin, im Tandem © Christoph Liebentritt

„Die Gesundheit ist Basis für alles: Für’s Wohnen, für die Arbeit, für die Ausbildung, für das gesamte Wohlergehen“, sagt die Sozialarbeiterin Nina W. über die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen für psychosoziale Gesundheit. Monika D., diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, stimmt ihr zu. Sie arbeiten Seite an Seite, wenn Menschen, die von neunerhaus Housing First und Mobil betreutes Wohnen bei der Wohnungssuche oder Wohnungssicherung unterstützt werden, krank sind. Wenn sie ohnehin „viel Gepäck mitbringen und dann noch gesundheitliche Probleme hinzukommen“, so Monika D., „befinden sie sich teils in einer totalen Überlastung – zur unsicheren Wohnsituation kommt auch noch die Überforderung im Gesundheitssystem hinzu.“ Eine fragile Situation, die die Existenz gefährden und bis zum Verlust der Wohnung führen kann.

Abwärtsspirale stoppen

Um diese Abwärtsspirale zu stoppen, geben die Fachkräfte der psychosozialen Gesundheit Orientierung im Gesundheitssystem, beraten zu gesundheitlichen Themen und organisieren und begleiten zu Terminen. So wie im Fall von Salmane L. oder Maria K., die in einer von neunerhaus vermittelten Housing First Wohnung lebt. Bei der 54-jährigen chronischen Schmerzpatientin traten plötzlich starke Knieschmerzen auf. Monika D. begleitete sie deswegen zur Befundbesprechung. Diagnose: Durchblutungsstörung im Knochen. Fünf Monate sollte Maria K. auf eine stationäre Infusionstherapie warten. Fünf Monate, in denen Knochengewebe in Ober- und Unterschenkel hätte absterben können. Monika D. unterstützt und begleitet sie, hilft ihr, auf die Dringlichkeit der Behandlung hinzuweisen.

Die Zusammenarbeit zwischen Sozialarbeit und Gesundheitspersonal trägt dazu bei, dass Menschen ihre Wohnungen behalten können. Umgekehrt ermöglicht es erst eine Wohnung, sich auf die Gesundheit zu konzentrieren. Sozialarbeiterin Nina W. kann sich ihre Arbeit in der Wohnversorgung und Wohnraumsicherung gar nicht mehr ohne die Kolleg*innen der psychosozialen Gesundheit vorstellen. Für sie funktioniere Zusammenarbeit zwischen Sozialarbeit und Gesundheit „wie Zahnräder, die ineinandergreifen.“


Dieser Beitrag erschien erstmals in der 53. Ausgabe der neuner News – dem Spendenmagazin von neunerhaus.

Wohnen und Gesundheit im Zusammenspiel

Dass Fachkräfte der psychosozialen Gesundheit und Sozialarbeiter* innen in der mobilen Betreuung von obdach- und wohnungslosen Menschen zusammenarbeiten, ist in Wien einzigartig. Einzelpersonen, Alleinerziehende und Familien mit ihren Kindern werden dabei unterstützt, selbstbestimmt mit ihren Erkrankungen umzugehen. Helfen Sie uns, diese wichtige Arbeit fortzusetzen und den Betroffenen ein gesundes Leben zu ermöglichen.

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