„Ich habe wieder Hoffnung.“

Valerica P. ist obdachlos, nichtversichert und schwer krank. Seit etwa drei Jahren wird er von neunerhaus Mobilen Ärzt*innen betreut. Seither schöpft er wieder Hoffnung. Hier erzählt er, warum.

„Ich war tot. Ich habe in meiner Jugend Drogen genommen, die waren mein Untergang. Vor sieben, acht Jahren habe ich aufgehört, aber die Spuren sind noch heute sichtbar. Ich bin krank, ich habe Leberzirrhose und Hepatitis C. Vor drei Jahren wurde mir geholfen. Sie (Anm. neunerhaus Mobile Ärztin) hat mir richtig zugehört – zugehört, welche Probleme ich habe. Sie hat es geschafft, mir zu helfen. Mit Geduld, sie hat so viel Geduld (lacht). Jetzt habe ich Kontrolltermine und kann meine Tabletten regelmäßig nehmen. Für mich war das unglaublich, dass da jemand kommt, der dich nicht kennt und sein Bestes gibt und sich Zeit nimmt. Das finde ich bewundernswert. Ich habe keine Worte dafür, ich möchte Danke sagen, dass es solche Menschen gibt. So etwas habe ich noch nie erfahren, so wurde ich noch nie behandelt und das bewundere ich.

Die Hitze ist scheiße. Aber ich gehe dorthin, wo es kalt ist. Ich fühle mich gut, weil ich das Wetter wieder fühle. Ich nehme keine Drogen, ich bin nicht taub oder in einem anderen Universum. Ich bin draußen und gesund. Ich lebe!

Ich habe gesehen, dass man schlecht behandelt wird, weil man so oder so ist. Da habe ich viel gesehen und erlebt. Ich möchte respektiert werden, so wie ich jeden respektiere. Jetzt habe ich Hoffnung, sogar Pläne. Ich träume von einer Zukunft, egal ob die Leute sagen, dass ich ein Träumer bin. Ich weiß meinen Weg.“


Die neunerhaus Mobilen Ärzt*innen sind als „Hausärzt*innen“ in ganz Wien in Tageszentren und in Wohnhäusern tätig. Dort behandeln sie die Bewohner*innen und Nutzer*innen und beraten in allen Gesundheitsfragen.

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In der neuen Kampagne #ÜberLebenReden kommen Menschen zu Wort, die wohnungs- oder obdachlos waren. Sie erzählen in kurzen Videos von ihren ganz persönlichen Erlebnissen und Begegnungen.