„Es steckt immer eine Geschichte dahinter.“

Im neunerhaus Hagenmüllergasse wohnen ehemals obdach- oder wohnungslose Menschen. Tanja J. arbeitet dort als Assistentin für Wohnen und Alltag. Sie gibt Einblick in ihre Arbeit und verrät, warum ein Radio den Bewohner*innen beim Ankommen helfen kann. 

Tanja J. ist Assistentin für Wohnen und Alltag im neunerhaus Hagenmüllergasse © neunerhuas

Die gebürtige Steirerin Tanja J. ist vor mehr als zehn Jahren zufällig in der Obdach- und Wohnungslosenhilfe gelandet – und wegen des vielfältigen Aufgabengebiets geblieben. Seit September 2023 arbeitet sie als Assistentin für Wohnen und Alltag im neunerhaus Hagenmüllergasse und unterstützt die Bewohner*innen, die teilweise jahrelang obdach- oder wohnungslos waren und/oder gesundheitliche Probleme haben, bei der Bewerkstelligung ihres Alltags. Sie beantwortet Fragen zum Wohnen oder zur Haushaltsführung, hilft beim Einkauf und begleitet bei Bedarf zu Terminen außerhalb des Hauses. Mit einer weiteren Assistentin für Alltag und Wohnen und einem Peer-Kollegen tüftelt Tanja J. an Freizeitaktivitäten und Gruppenangeboten wie das gemeinsame Frühstücken oder Kochen, kreatives Gestalten und die Dart- und Wuzel-Turniere.

Obdach- und Wohnungslosigkeit als eine der schlimmsten Formen von Armut geht meist mit gesundheitlichen Problemen oder Erkrankungen einher. Auch deshalb brauchen einige Bewohner*innen mehr Unterstützung als andere und manchmal auch einfach eine Weile, um im Haus anzukommen. Und dabei kann ein Radio helfen, erzählt Tanja J.: „Wenn man direkt von der Straße kommt, ist man einen permanenten Geräuschpegel gewohnt. Da muss man sich daran gewöhnen, dass man alleine in einer Wohnung ist. Ein Radio schafft da einfach ein bisschen Hintergrundrauschen.“

So schnell überrascht Tanja J. in ihrer täglichen Arbeit nichts mehr, wohl aber die pauschalen Urteile, die die Gesellschaft noch immer über obdach- und wohnungslose Menschen fällt: „Es betrifft viele Leute, von denen man nicht geglaubt hätte, dass sie jemals in die Obdachlosigkeit kommen. Es sind oft sehr harte Schicksalsschläge und sehr grausige Sachen, die dazu führen, dass die Menschen auf der Straße landen. Es steckt immer eine Geschichte dahinter.“


Das neunerhaus Hagenmüllergasse verfügt über 78 Wohnplätze für Einzelpersonen und Paare unterschiedlichen Alters und Unterstützungsbedarf. Die Wohnungen sind mit einer eigenen Küche, Dusche, WC und eigenem Schlüssel ausgestattet.

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie obdach- und wohnungslosen Menschen ein selbstbestimmtes Leben mit einem Zuhause, das seinen Namen wirklich verdient. Jede Spende zählt!

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