„Ich will, dass mein Sohn stolz auf mich ist.“

Als Emily D. mit 25 Jahren aus einer Einrichtung für wohnungslose junge Erwachsene ausziehen muss, versucht sie auf eigene Faust eine Wohnung zu finden. Als Alleinerzieherin mit einem Kleinkind: unmöglich. neunerhaus hilft und beendet für die junge Mutter Wohnungslosigkeit.

Durch die Wohnungstür dringt fröhliches Kindergeschrei. Emily D. (Name geändert) öffnet die Tür zu ihrer Zweizimmerwohnung. Ihr Sohn Luca (Namen geändert) huscht zwischen ihren Beinen herum. Als neunerhaus die beiden trifft, sind sie gerade erst in die Wohnung eingezogen. Im Schlafzimmer fehlt noch der Kleiderschrank. Auch für das Badezimmer und die Küche benötigt die 25-Jährige Regale und Kästen, damit sie Handtücher, Töpfe, Geschirr, Gläser und Lebensmittel verstauen kann. Ein gemütliches Eck-Sofa im Wohnzimmer gibt es schon. Es ist Emilys Lieblingsplatz. Die Wohnung ist zwar noch nicht komplett eingerichtet, aber es fühlt sich trotzdem schon wie ihr Zuhause an. Das erste Mal seit Jahren hat sie das Gefühl, ungestört und frei zu sein. Hier hat sie Ruhe, ihren Frieden. Und ausreichend Platz für sich und ihren Sohn.

Wohnungssuche als Alleinerzieherin

In der Einrichtung für junge Erwachsene konnte sie bis zu ihrem 25. Geburtstag wohnen. Vor ihrem Auszug hat sie lange versucht, aus eigener Kraft eine Wohnung zu finden. Sie durchforstete Websites, schrieb E-Mails und telefonierte. Doch immer wieder erhielt sie die gleiche Antwort: Sie brauche einen Einkommensnachweis der letzten drei Monate. Für die Alleinerzieherin, die gerade in Karenz ist, unmöglich. Und ohne Job bekommt sie keine Wohnung.

Ich habe nichts gekriegt!

Emily D. versuchte eine Zeit lang selbst eine Wohnung zu finden.

Housing First

Emily D. blieb bei der Wohnungssuche erfolglos. In der Einrichtung, in der sie wohnte, vermittelte man sie an neunerhaus Housing First und Mobil betreutes Wohnen. Es gelingt, eine passende Wohnung für sie und ihren Sohn zu organisieren. Die Wohnung befindet sich in einem Wiener Flächenbezirk. Ein Wohnblock reiht sich an den nächsten, in die Innenstadt braucht man öffentlich 30 Minuten. Die Alleinerzieherin fühlt sich hier wohl.

Wenn die Karenz in ein paar Monaten endet, will sie arbeiten gehen und ihre Deutschkenntnisse verbessern. Denn wenn sie sich eines wünscht, dann ist es ein besseres Leben für ihren Sohn. Sie will, dass er stolz auf sie ist. Und dafür will sie hart arbeiten.


Jetzt helfen – jetzt spenden!

369.000 Menschen in Österreich geben an, bereits einmal ohne eigene Wohnung gewesen zu sein. Wohnungslosigkeit betrifft längst nicht mehr nur jene, die am Rand unserer Gesellschaft stehen. Steigende Kosten bringen immer mehr in prekäre Lebensverhältnisse.

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