„Aufgeben war keine Option.“

Radmila M. stand mit nichts auf der Straße. Heute hat die 27-jährige Mutter eines kleinen Sohnes wieder Pläne und die Aussicht auf eine eigene Wohnung. Wir haben sie kurz vor dem Abschluss der Ausbildung zur Peer in der Wiener Wohnungslosenhilfe getroffen.

Warum hast du dich für die Ausbildung zur Peer-Mitarbeiterin am neunerhaus Peer Campus entschieden?

Ich glaube, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg zu gehen hat. Manche brauchen jemanden, der ihnen diesen Weg zeigt und Mut macht. Und dafür bin ich hier.

Wie ist deine aktuelle Wohnsituation?

Mein Weg dauert auch noch etwas. Ich wohne derzeit in einem Mutter-Kind-Haus, bin aber auf der Liste für eine Genossenschaftswohnung. Wenn ich die habe, habe ich wirklich alles geschafft.

Wo hast du dein Praktikum im Rahmen der Ausbildung gemacht?

Im Mobil betreuten Wohnen. Wir waren ein kleines Team von fünf Personen. Ich habe mich dort sehr, sehr wohl gefühlt. Sie haben mich ermutigt, kritisch zu sein und alles zu sagen, was ich mir denke. Das, was ich gesagt habe, wurde ernst genommen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es zwischen den anderen und mir eine Barriere gab. Ja, wir haben auf Augenhöhe zusammengearbeitet.

Wo möchtest du nach der Ausbildung als Peer arbeiten?

Ich würde gerne mit Frauen in Mutter-Kind-Häusern arbeiten oder im Bereich Mobil betreutes Wohnen.

Hattest du einen Schlüsselmoment, warum du nie aufgegeben hast?

Ich habe ein Kind und ich will eine bessere Zukunft für uns beide. Aufgeben war keine Option.


Der Zertifikatskurs Peers der Wohnungslosenhilfe wurde 2017/2018 gemeinsam mit dem FSW entwickelt und wird durch eine Projektförderung des FSW finanziert. Mehr zum neunerhaus Peer Campus.