Sie sind vor Krieg und Verfolgung geflüchtet, waren jahrelang voneinander getrennt. Daren und Basel A., beide 27 Jahre alt, wollen sich in Österreich ein neues Leben aufbauen. Auf der Suche nach einer Wohnung für sich und die beiden Kinder stoßen sie auf scheinbar unüberwindbare Hürden. neunerhaus hilft und beendet für sie Wohnungslosigkeit.
Das Sofa im Wohnzimmer fehlt noch. Aber das tut nichts zur Sache, man macht es sich derweil auf dem Teppich gemütlich. Der jüngste Familienzuwachs, die Tochter, ist gerade einmal drei Monate alt und schläft in einer Babyschale. Ihr großer Bruder, vier Jahre alt, schaukelt sie sanft, sieht immer wieder nach dem Rechten, während die Eltern, Basel und Daren, über die vergangenen Monate und Jahre sprechen.
Auf der Flucht und in der Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit ließ Basel seine Frau und den erst ein paar Monate alten Sohn zurück. Drei Jahre sollten vergehen, bis die Familie wieder vereint ist. In dieser Zeit kam Basel A. nach Österreich. Der ausgebildete Krankenpfleger arbeitete auf einer Baustelle, bis sein Arbeitgeber in Konkurs ging. Drei Monatsgehälter wurden ihm nicht ausbezahlt. Als seine Frau und sein Sohn nach Österreich kamen, hatte er kein Erspartes, um eine Wohnung anmieten zu können: „Ich habe versucht, alleine eine Wohnung zu finden. Aber man braucht sehr viel Geld dafür. Ablöse, Kaution. 7.000 Euro nur für den Schlüssel, das ist zu viel.“
Die Familie kommt zunächst in einer Einrichtung für obdach- und wohnungslose Familien unter und wird an neunerhaus Housing First und Mobil betreutes Wohnen vermittelt. Hier werden sie bei der Suche nach einer leistbaren Wohnung unterstützt. Die Wartezeit war schwer, aber umso größer die Freude und umso schöner das Ankommen, als es endlich so weit war: „Es war schön, so schön!“, strahlt Daren A.
„Hier haben wir Ruhe, Platz und Stabilität“, antwortet Basel A. auf die Frage, was Wohnen für sie bedeutet. Gerade Ruhe sei es, die sie brauchen, wollen sie doch beide in ihre Berufe zurück: Er möchte wieder als Krankenpfleger arbeiten, sie in der Apotheke oder in einer Zahnarztpraxis.
Jetzt helfen – jetzt spenden!
369.000 Menschen in Österreich geben an, bereits einmal ohne eigene Wohnung gewesen zu sein. Wohnungslosigkeit betrifft längst nicht mehr nur jene, die am Rand unserer Gesellschaft stehen. Steigende Kosten bringen immer mehr in prekäre Lebensverhältnisse.