Für Familie M. war ihre Wohnungslosigkeit eng mit der Sorge um die Kinder verknüpft. neunerhaus vermittelte der fünfköpfigen Familie eine leistbare Wohnung. Für sie hat neunerhaus die Zeit der Wohnungslosigkeit beendet.
Wer die Wohnung der Familie betritt, wird in einer akkurat aufgeräumten Wohnung willkommen geheißen. Am Sofa im Wohn- und Esszimmer sind die Pölster drapiert, auf dem Couch-Tisch steht eine schwere Glasschüssel mit frischem Obst. Alles hat seinen Platz. Nur vor der Tür ins Kinderzimmer scheint die Ordnung etwas durcheinander geraten zu sein. Winzige Sternchen aus Papier, Glitzer und – vermutlich ist das Feenstaub – zeigen an: Hier residieren die beiden Töchter der Familie.
Mit Kindern in einer Einrichtung für obdach- und wohnungslose Familien
Während des Interviews huschen die Kinder, drei insgesamt, immer wieder durch das Wohn- und Esszimmer. Statten mal Mama, mal Papa einen kurzen Besuch ab, wollen etwas zeigen. Familie M. ist vor Krieg und Verfolgung aus Syrien geflohen und lebte in Österreich eine Zeit lang in einer Einrichtung für obdach- und wohnungslose Familien. Eine Zeit, die sehr kräftezehrend war. Das Familienleben fand auf engem Raum statt, für die Kinder kaum Platz, um einfach mal zu spielen, keine Privatsphäre für die Eltern.
„Weißt du, wenn die Kinder um zwei Uhr in der Früh auf die Toilette müssen, musst du aus dem eigenen Wohnbereich raus und durch einen langen Gang. Das dauert einige Minuten, das war sehr schwer“, erzählt Herr M. Auch Frau M. wollte nicht alleine auf die Toilette gehen. Ihr Mann begleitete sie. Die Minuten viel zu lange, in denen die Kinder alleine waren. Überhaupt, die Sorgen um die Kinder und ihre Zukunft ließen sie oft kein Auge zu tun: „Wir haben nie gut geschlafen.
Die Familie dockt bei neunerhaus Housing First und Mobil betreutes Wohnen an. Nach einer Weile können sie eine leistbare Wohnung beziehen. Als Erstes wurden Betten für das Zimmer der beiden Mädchen gekauft – und eine pinke Wandfarbe. Hier in der Wohnung fühlt sich die Familie sicher, ihre Wohnung sei ihr Zuhause. Ein Zuhause, in dem alles seinen Platz hat. Die ganze Familie.
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369.000 Menschen in Österreich geben an, bereits einmal ohne eigene Wohnung gewesen zu sein. Wohnungslosigkeit betrifft längst nicht mehr nur jene, die am Rand unserer Gesellschaft stehen. Steigende Kosten bringen immer mehr in prekäre Lebensverhältnisse.