Talente und Fähigkeiten einsetzen

Gerhard N. war wohnungslos. Heute wohnt der 58-Jährige wieder in einer eigenen Wohnung. Er arbeitete bereits ehrenamtlich in einem Wohnhaus für obdach- und wohnungslose Menschen. Jetzt geht er das professionell an – als Peer der Wohnungslosenhilfe. 2025 hat er am neunerhaus Peer Campus die Ausbildung dazu abgeschlossen.

Wie bist du auf die Ausbildung am neunerhaus Peer Campus gekommen?

Bevor ich die Ausbildung gemacht habe, habe ich ehrenamtlich in einer Einrichtung für wohnungslose Menschen gearbeitet. Ich habe für die Bewohner gekocht, Einkäufe erledigt, Hunde betreut. In der Einrichtung gab es noch keinen Peer, aber die Betreuer haben mir von der Ausbildung erzählt. Sie haben gemerkt, dass ich gewisse Fähigkeiten habe und soweit bin, dass ich diesen Kurs bewältigen kann.  

Was war dein Kurs-Highlight?

Eigentlich jeder Kurstag. Man hat da sehr viel mitgekriegt, sehr viel gelernt. Der ganze Kurs war sehr, sehr gut.

Wo hast du dein Praktikum im Rahmen der Ausbildung gemacht und was hat dich am meisten überrascht?

In der Hausergasse, einem Wohnhaus für obdach- und wohnungslose Frauen und Männer. Das Klima war sehr, sehr gut. Ich bin mit den Bewohnern sehr schnell ausgekommen, sie waren zufrieden mit mir. Die hätten gerne, dass ich dortbleibe. Sogar gekocht habe ich für die Bewohner. Ich möchte später auch in einem Wohnhaus arbeiten, weil ich mich da am besten auskenne und immer für die Bewohner da sein kann.

Was waren deine Erwartungen an den Kurs?

Dass ich als Peer in der freien Arbeitswelt meine Fähigkeiten und mein Talent weitergeben kann. Und meine Geschichte. Dass ich mit dem, was ich erlebt habe, heute den betroffenen Menschen helfen kann.


Der Zertifikatskurs Peers der Wohnungslosenhilfe wurde 2017/2018 gemeinsam mit dem FSW entwickelt und wird durch eine Projektförderung des FSW finanziert. Mehr zum neunerhaus Peer Campus.